Wein Dekantieren und Karaffieren

Dekantieren und Karaffieren

Servus ihr Korknasen. Für ein großes Gedanken Kuddelmuddel sorgen immer wieder die Begriffe Dekantieren und Karaffieren. Auch wenn im Volksmund meistens mit dem Begriff des Dekantieren ein und das selbe gemeint wird sind es doch zwei in ihrer Bedeutung unterschiedliche Begriffe. Für alle die es eilig haben, einfach zum Ende des Beitrages scrollen und schummeln.

Was bedeutet Dekantieren?

Dekantieren bedeutet kurzum das Trennen des Weines vom Depot in der Flasche. Vor allem bei älteren, gereiften Weinen oder auch Weinen welche nicht ganz so exzessiv gefiltert wurden bleiben Trübstoffe zurück. Mit der Zeit der Lagerung arbeitet der Wein in der Flasche nach und es bildet sich Weinstein. All diese Stoffe können als Sediment am Boden der Flasche zurückbleiben. Wenn der Wein liegend gelagert wird, natürlich auch hier am unteren Teil der Flasche.
Nein, giftig ist der Rückstand in der Flasche nicht, aber er schmeckt nicht sonderlich gut, das Gefühl im Mund und die Optik im Glas raten daher dazu gerade älteren Wein zu dekantieren.

Wie dekantiere ich den Wein richtig?

Zu Beginn solltet ihr vor allem Wein welcher liegend gelagert wurde eine halbe Stunde oder bestmöglich sogar einen Tag vor dem Dekantieren senkrecht stellen. So senkt sich der Rückstand in der Flasche auf den Boden.

Im nächsten Schritt, haltet ihr die Weinflasche während des Dekantieren z..B. über eine Kerzenflamme. Dadurch wird der Hals der Flasche gut beleuchtet (eine andere Leuchtquelle tut es natürlich auch) und ihr könnt beobachten wann sich das Depot dem Flaschenhals nähert. Sobald dies der Fall ist, sofort mit dem Dekantieren stoppen. Der Wein sollte immer sehr langsam umgegossen werden.

Was ist Karaffieren?

Auch wenn im Volksmund oftmals der Begriff des Dekantieren für das Karaffieren benutzt wird, sind es doch zwei verschiedene Arten der Weinbehandlung, auch wenn es sich bei beiden um die Umfüllung des Weines in ein anderes Gefäß handelt.

Kurzer gedanklicher Rückblick. Dekantiert wird älterer Rotwein um ihn vom Depot im Flaschenboden zu trennen.
Karaffiert wird der Wein hingegen um ihn einer größeren Menge Sauerstoff auszusetzen und damit nochmal ein volleres Aromenspektrum hervorzurufen. Ich nenne hier mit Absicht keine Farbe, denn diese Vorgehensweise wird sowohl bei jungen Weiß- als auch Rotweinen praktiziert. Vor allem junge große Weißweingewächse brauchen kurz etwas Luft um sich „breit“ zu machen.

STOP bei älteren Rotweinen. Denn, je älter der Wein, desto weniger Tannin hat er noch um ihn vor Oxidation zu schützen. Je älter der Wein desto kürzer sollte er mit Sauerstoff, kurzum Luft, in Berührung kommen.
Nehmt daher für ältere Rotweine eine schmale Dekantierkaraffe, welche möglichst wenig Sauerstoffkontakt zulässt.

Quick Check

Karaffiert wird junger Rot- und Weißwein um dem Wein durch den Kontakt mit Sauerstoff eine größere Entfaltungsmöglichkeit zu geben. Er Soll sich „breit“ machen, deshalb wählt ihr auch am besten eine breite Karaffe mit viel Möglichkeit des Sauerstoffkontakts.

Dekantiert wird alter Rotwein um ihn von seinem Depot ( Weinstein und andere Trübstoffe) zu befreien. Wählt dafür eine schmale Karaffe mit wenig Kontaktmöglichkeit um den Wein vor Oxidation zu schützen.

Anregungen, Fragen oder Probleme? Schreibt uns was in die Kommentarfunktion