Säuren im Wein

Säuren im Wein

Servus ihr Korknasen, Ja wie oft hört man, dass die Menschen die Säure im Wein nicht vertragen wird. Die einen schieben es auf den Rotwein, die anderen auf den Weißwein. Wieder andere geben einer unschuldigen Rebsorte die Schuld.
Ganz klar ist, zu viel Säure tut keinem gut. Zu viel Wein also auch nicht. Wenn ihr schon fleißig am Renni schlucken seid, sei Euch geraten dem Wein abzuschwören und auf eine basische Ernährung umzusteigen. In diesem Artikel geht es kurzum um die unterschiedlichen Säuren im Wein.

Wozu braucht der Wein die Säure?

Im Wein sind viele Säuren zu finden. Apfelsäure, Weinsäure, Milchsäure Bernsteinsäure, Zitronensäure, flüchtige Säure usw. Säure ist per se auch nicht schlecht. Denn die Säure übernimmt sowohl für die Frucht im Weinberg als auch für den fertigen Wein wichtige Aufgaben:

Ihr seht, die Säure ist nicht nur der Bumann, sondern wichtiges Helferlein hin zu einem hochwertigen und leckeren Wein.

Weinsäure, Apfelsäure und Milchsäure

Die drei wichtigsten Säuren sind die Weinsäure, Apfelsäure und Milchsäure. Die Weinsäure gilt als die reifere ausgewogenere Säure. Sie füllt den Mund gleichmäßiger aus und gibt sich nicht so punktuell aggressiv wie die Apfelsäure. Die Weinsäure spürt ihr vor allem im hinteren Mundbereich. Bei reifen Trauben ist sie in höherer Konzentration zu finden als die Apfelsäure und deshalb auch wichtiges Parameter wenn man eine Aussage über den Reifegrad der zu Wein verarbeiteten Trauben treffen will.
Wenn ihr „Grinsen“ müsst und sich die Säure im hinteren Bereich des Mundes absetzt, könnt ihr mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit von einer reifen Weinsäure sprechen.

Die Apfelsäure ist wie schon erwähnt etwas forscher und punktierender im Mund. Weniger lang anhaltend und ausfüllend. Sie ist der klassische Parameter für Weine aus kühleren Regionen der Welt. Denn die Rebe atmet diese Art der Säure in warmen Nächten aus. Gerade bei sensorischen Prüfungen und Blindverkostungen ist also die Säure ein gutes Indiz dem Wein im Glas auf die Schliche zu kommen. Ihr spürt die Apfelsäure eher im vorderen Zungenbreich.

Die Milchsäure entsteht im Wein während der so genannten „zweiten Gärung“, dem biologischen Säureabbau. Bei Weißweinen wird dies besonders deutlich beim Chardonnay, aber auch bei Weinen der Bugunderrebsorten. Ebene Weinen, welche eine weiche, cremige Textur ertragen. die in ihren Sekundäraromen an Joghurt, Butter oder Sahne erinnern. Hier werden Milchsäurebakterien hinzugefügt oder durch Rückstände im Fass/Tank mit dem Wein in Verbindung gebracht.
Um zu schmecken ob sich eine hohe Konzentration an Milchsäure im Wein befindet presst nach dem Schlucken die Zunge gegen den oberen Gaumen. Manchmal entsteht ein schleimiges Gefühl wie nach dem Verzehr von Milchprodukten.

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Trocken feinherb lieblich – Geschmacksrichtungen im Wein

Trocken feinherb lieblich - Die Geschmacksrichtungen im Wein

Servus ihr Korknasen.
Alle die nicht auf einem Weingut ausgewachsen sind, können sich wahrscheinlich mit viel Schamgefühl daran erinnern wie zuckersüßer Weißwein noch zusätzlich mit Zitronenlimonade gemischt wurde. Na klar war da der erste Kater vorprogrammiert. Aber was steckt eigentlich hinter der Bezeichnung lieblich, süß, feinherb und trocken? Was darf und was darf nicht?
Grundsätzlich weisen diese Begriffe lediglich auf die Art des Ausbaus hin. Der Teufel steckt im Detail, denn wie „süß“ der Wein tatsächlich schmeckt kommt auf ganz unterschiedliche Faktoren an.

Feinherb

Beginnen wir mit dem in der Mitte stehenden Begriff. Die Geschichte kann verwirren. Muss es es aber keineswegs. Ein feinherber oder halbtrockener Wein darf maximal 9g/l bis 18g/l unvergorenen Zucker intus haben. Allerdings darf der Zucker nicht mehr als 10g/l über dem Säuregehalt stehen. Und mal ehrlich, wer von euch fragt in der Weinhandlung nach dem Säuregehalt des Weines? Eben. Leider steht diese auch in den allerwenigsten Fällen auf einem Produktdatenblatt neben dem Regal.
Darum kann es durchaus passieren, dass ein feinherber, halbtrockener Wein mit einem hohen Säure- oder Taningehalt trockener schmeckt als ein Wein mit geringerer Menge dieser Stoffe..
Die eine oder andere Rebsorte kann ebenfalls einen Wink liefern wie fruchtsüß sich der Wein am Gaumen anfühlt. Rieslinge haben eine natürliche Säurestruktur, ein Muskateller schon von Natur aus weniger. Feinherb ausgebaut, kann der eine daher als deutlich süßer empfunden werden als der andere.

Lieblich

Ganz klar ist, dass der liebliche Wein mehr Restsüße hat, als der feinherbe Kollege. Je nach Wein zwischen 18g/l bis 45 g/l. Vorsicht ist vor allem bei süßen Weinen im günstigen Segment geboten. Viel des vorhandenen Zuckers kommen erst später zum Wein, z.B. in Form von unvergorenem Traubensaft (Süßreserve). Dies ist sowohl bei Landweinen, als auch bei Qualitätsweinen der Fall.

Quick Note: Als süß darf der Wein übrigens nur bezeichnet werden, wenn der Restzuckergehalt über 45g/l ist.

Trocken

Wann ist der Wein trocken? Für viele empfindliche Gaumen und gerade für Einsteiger ist der Wein trocken wenn er eine gewisse mineralische Note mitbringt, oder besonders viel Tanin im Gaumen spürbar wird. Ganz klar als „trocken“ ausgezeichnet werden darf aber nur der Wein, welcher einen geringen Restzuckergehalt aufweist. Konkret in Zahlen bedeutet das: 4g/l oder bis maximal 9g/l wenn der Säuregehalt 2g/l maximal niedriger ist.

Probiert es aus. Kostet euch durch unterschiedliche Geschmacksrichtungen, fragt explizit auch nach den Säure- und Restzuckerwerten um den Unterschied zu erlernen und erlebt selbst wie wichtig das Zusammenspiel zwischen Säure und Süße im Wein ist und was diese in eurem Mund veranstalten.

Übrigens, Säure ist nicht gleich Säure im Wein. Wenn ihr wissen wollt welche Säure im Wein euch auf den Magen schlägt, dann schaut in dem zugehörigen Artikel rein.

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