Wie lagert man Wein richtig?

Wie lagert man Wein richtig?


Servus ihr Korknasen. Eine der häufigsten Fragen eines jeden angehenden Weinsammlers, Genießers, Trinkers. Wie lagere ich die Tropfen die noch eine Zeit lang in der Flasche reifen sollen und wie schütze ich diese vor negativen Einflüssen. Gut dass ihr uns habt, WEINBERGKINDER® klären auf.

Wein liegend oder stehend lagern?

Die große Frage steht wie so oft am Anfang. Und die Experten streiten sich. Was in jedem Fall nicht notwendig ist, ist ein teurer Weinschrank. Weinschränke sind auch nicht für die dauerhafte Lagerung vorgesehen, sondern für die optimale Temperierung kurz vor dem Genuss der Flasche. Für die Hausbar oder den Gastronomen also durchaus eine Anschaffung wert. Aber nicht um ihn in den Keller zu stellen. Zu teuer, zu schade und zu viel Erschütterung beim Öffnen und Schließen.

Ich persönlich lagere meine Korkweine liegend. Nur so kann ich meinen Teil dazu beitragen, dass der Korken nicht trocken wird. Ein trockener Korken wird porös. Ein poröser Korken wirkt Luft durchlässig und was unkontrollierte Luftzufuhr mit einem Wein macht habt ihr alle schonmal erlebt als ihr dachtet „ach da steht noch einer rum. Der geht bestimmt noch.“. Nein, der geht nicht mehr. Lektion eins in der Weinlagerung gelernt.

Nun verzichten viele Winzer auf Naturkorken und gehen über zu Schraubverschluss. Diese Weine müsste ich nicht zwingend liegend lagern, mache ich aber einfach schon aus Platz-und Ordnungsgründen.

Licht, Temperatur und Geruch

Weine sollten unbedingt an einem kühlen Ort mit einer Durchschnittstemperatur von 10° C – 12 °C gelagert werden. Das kann der heimische Keller sein, oder zur Not auch im Schlafzimmer unter eurem Bett. Die gelagerten Weine sollten außerdem vor Lichteinfällen geschützt werden. Deshalb empfehle ich auch gerade Kunden die ihre Weine in Supermärkten und Weinhandlungen kaufen darauf zu achten, dass sie eine Flasche aus den hinteren Regalreihen nehmen und nicht die erste Flasche welche womöglich 24 Stunden lang im Flutlicht steht.

Eine solch starke Lichteinwirkung erhöht u.a. die Temperatur des Weines, welche ihn schneller reifen lassen. Das zerstört also die Qualität des Weines und seine Haltbarkeit. 
Mir selbst ist es leider einmal passiert, dass ich eine Kiste Rosé in der Garage vergessen habe. Zwei Tage später, mitten im Hochsommer, mit einer Durchschnittstemperatur von gut 22 °C hat in der Flasche eine zweite Gärung stattgefunden und ein leicht kohlensäurehaltiger Rosé entstand. Das ist ärgerlich um die Kosten, schade um den guten Wein.

Achtet bei der Lagerung ebenfalls darauf, dass der Raum keine starken Gerüche abgibt. Das ist oft bei alten Gewölbekellern der Fall. Stylisch hin oder her. Moder-oder Schimmelgeruch können über den Korken in den Wein übergehen und jeglichen Genuss des Tropfens auslöschen.
 So sind also nicht immer zwangsläufig die schönen alten Kellerräume der richtige Lagerort für eure Schmuckstücke.

Welche Weine können gelagert werden?

Grundsätzlich können die meisten Weine von höherer Qualität gelagert werden. Wichtig für die Lagerfähigkeit sind hohe Konzentrationen an Alkohol, Säure, Zucker oder Gerbstoffe. Die Mischung machts. Edelsüße Weine welche im Alkoholgehalt nicht allzu niedrig sind können problemlos bis zu 20 Jahre reifen.
Ebenso hochwertige Lagenrieslinge können durch ihre natürliche Säurestruktur lange gelagert werden. Rotweine mit einem hohen Alkoholgehalt, Gerbstoffen und einem Fass Ausbau können ebenfalls bis hin zu Jahrzehnten trinkbar.

Probieren geht über studieren. Wenn ihr Weine lagern möchtet, kauft euch davon mehrere Flaschen. Damit sind mehr als 10 Flaschen gemeint und probiert wie sich diese im Laufe der Zeit entwickeln.

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