Weinverschlüsse

Der richtige Weinverschluss

Servus ihr Korknasen. Passendes Thema, was sagt ihr?
Korken oder nicht Korken? Kunststoff? Glas oder Schraubverschluss. Wir haben die Für und Wider der einzelnen Verschlusstechniken für euch aufgelistet.

Der Korkverschluss- eine Stilfrage

Ich gestehe, auch an mir haftet der Aberglaube, guter Wein müsse einen Naturkorken haben. Vor allem beim Rotwein ist das so eine lästige Angewohnheit. Kapsel runter und Korkenzieher rein. Bei Weißwein hingegen habe ich schon lange den Schraubverschluss akzeptiert. Es ist eine Frage des Stils, aber auch eine Frage der Qualität und der Vernunft. Wir sollten uns bei der Entscheidung ob Schraub-oder Korkverschluss einen Funken Realismus beibehalten und auch die Kritikfähigkeit an uns selbst.

Guter Wein welcher trinkreif in den Verkauf geht benötigt keinen Korken. Dann lieber einen guten Schraubverschluss. Dieser ist kostengünstig, mehr oder weniger umweltfreundlich und tut seinen Zweck.
Ein Naturkorken hat sich bisher vor allem für lagerfähige sehr hochwertige Weine bewährt. Er verschließt dicht und lässt einen minimalen Luftaustausch während der Lagerung zu. Wichtig dabei ist, die Flasche liegend zu lagern, damit der Korken nicht austrocknet.
Beim Effekt auf die Lagerfähigkeit von Weinen mit Schraubverschluss und auch allen weiteren alternativen Verschlusstechniken wie Glas oder Kunststoff liegen noch nicht ausreichend messbare und damit repräsentative Erfahrungswerte vor.

Da die meisten Weine werden immer noch trinkreif gekauft, egal ob im Supermarkt oder Weinfachhandel. Und hier ist der Korken tatsächlich nur noch eine Stilfrage. Soll der Korken gekonnt am Tisch gezogen werden? Soll der Weinen als Geschenk dienen und wirkt ein Schraubverschluss als geizig?
All solche Fragen führen dazu, dass die Nachfrage nach Korkverschlüssen immer noch sehr hoch sind. Wir sind also mal wieder getrieben von Emotionen, Befindlichkeiten und Meinungen anderer und weniger von rationalen Fakten.

Naturkork, Presskork und Kunststoffkorken

Gerade Weine in Supermärkten haben für den Laien zwar einen Korkverschluss, aber auch hier gibt es ebenso wie beim mehr oder weniger köstlichen Inhalt qualitative Unterschiede.
Der wirklich hochwertige Naturkork ist Mangelware. Angebot und Nachfrage regulieren den Preis und so wurden Alternativen auf der Markt gehauen. So genannte Presskorken. Reste der Korkrinde werden granuliert und geleimt. Diese Bindemittel in den Korken lösen am häufigsten Kork-oder Mufftöne im Wein hervor. Kein sonderlich anregender Einstieg in ein Glas Wein.
Dann doch lieber einen neutralen Schraubverschluss.

Alles soll möglichst plastikfrei sein und doch ist der Plastikkorken an sich gar keine so schlechte Idee. Ich sag ja, gar nicht soo schlecht. Denn er ist vergleichsweise günstig und kann, geruchsneutral hergestellt werden. Euch bleiben also die muffigen Leimkorken erspart.
Der große Nachteil ist aber auch hier, dass es so viele unterschiedliche Hersteller und damit auch Qualitäten gibt. Die Lagerfähigkeit von Weinen mit Kunststoffkorken sind ebenso wenig erprobt wie die von Schraubverschlüssen und ein wirklich großer Nachteil für all jene die keine ganze Flasche auf einmal trinken können: Diese Kunststoffkorken schellen beim herausziehen auseinander und ihr könnt euren Wein zumeist nicht mehr mit dem selben Korken verschließen.

Fazit: Mein Weinverschluss Ranking

  1. Naturkork ist und bleibt toll, aber eben nur wenn er aus einem Stück gestanzt ist. Für lagerfähige Weine ist ein hochwertiger Korken eine Grundbedingung.

  2. Der Schraubverschluss ist meine Alternative für alle sofort trinkreifen Weine, auch im Qualitäts- und Prädikatsbereich.

  3. Der Scheiben- oder Presskorken ist für lagerfähige Weine eine günstige Alternative. Kann aber mehr Kork-oder Mufftöne aufweisen. Die Qualität ist entscheidend.

  4. Kunststoffkorken ist ebenso ein Verschluss für trinkreife Weine, aber eben nach dem Öffnen ausschließlich für die Mülltonne geeignet und kommt damit für mich an letzter Stelle.

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Alter Wein

Wann ist Wein alt?

Servus ihr Korknasen. Im manchen der letzten Beiträge war der Begriff „alter“ Wein zu finden. Aber was ist eigentlich alter Wein? Gibt es eine Fausformel für alten Wein?
Wir klären es auf.

Wie lange kann man Wein lagern?

Wie alt kann Wein werden? So Pauschal? Keine Ahnung! Denn es sind viele Faktoren maßgebend daran beteiligt wie „alt“ ein Wein werden kann. Und was „Alter“ tatsächlich bedeutet je nach Wein bedeutet.

Ob ein Wein von einer längeren Lagerung profitiert, hängt großteils von der Ausgangsqualität des Weines ab. Die Reifeprozesse, die für das begehrte Aromenspiel benötigt werden, werden von der Menge des Extraktes im Wein bestimmt. Die Extraktmenge ist maßgeblich vom Ertrag und der Reife der verarbeiteten Trauben abhängig.
Günstige Weine entstammen häufig aus ertragsoptimiertem Weinbau. Hochwertige und dadurch auch höherpreisige Weine entstehen jedoch aus einer strikten Reduzierung des Ertrags. Kann die Rebe Ihre ganze Kraft auf eine bis zwei Trauben konzentrieren, fließen alle Nährstoffe und Mineralien in die beiden verbliebenen Trauben.

Rebsorte, Reifegrad, Ausbauart, Lagerung sowie die Weininhaltsstoffe Säure, Tannin, Zucker und Alkohol haben also einen Einfluss auf die Lagerfähigkeit der Weine. Sind diese Stoffe in hoher Konzentration vorhanden kann der Wein mit der Zeit zu einer Einheit und Eleganz verschmelzen.

Wie lange kann man Rotwein lagern?

Ein Rotwein kann sicherlich bei ordentlicher Lagerung auch 100 Jahre alt werden. Nur ist er dann noch genießbar ist die Frage. Hochwertige Rotweine, mit einem angemessenen Fassausbau und der notwendigen Grundstruktur können sicherlich 10 Jahre gelagert werden und sind dann auch schon als „älter“ zu bezeichnen. 
Ab 20 Jahre würde ich persönlich einen Rotwein als „alt“ bezeichnen. Aber auch hier streiten sich die Fachleute. Viele große Gewächse, große Rotweine wirken in ihren ersten drei Jahren nach der Vinifikation eher spröde, hart und plump. Vor allem ihr Tanningerüst, die Gerbstoffe, sind noch nicht so rund wie man sie gerne hätte. Der Rotwein verliert im Laufe der Jahre den Tanningehalt, wird weicher und wirkt dann oft stimmiger. Alter Rotwein verliert übrigens auch an „Farbe“. Er wechselt von Rubin oder Violett mehr ins Backsteinrot.

Nur ist es aber so, dass die Weine heute oft schon so ausgebaut werden und auch erst dann in den Verkauf gehen, wenn Sie ihre optimale Trinkreife Günstige Supermarktweine haben meistens nicht das Reifepotential. Sie sind für den direkten Massenkonsum produziert. Wenn Ihr Erfahrung mit gelagertem Wein sammeln möchtet, dann orientiert euch an den deutschen Lagenweinen oder bei ausländischen Weinen an den oberen zwei Klassifizierungsstufen des jeweiligen Systems. Diese sind meistens schon ertragsreduziert angebaut worden und bieten die optimale Grundlage für einen lagerfähigen Wein.

Kann Wie lange kann man Weißwein lagern?

Ja, auch Weißwein ist durchaus Lagerungsfähig, wenn die oben genannten Parameter stimmen. Sicherlich gibt es Rebsorten uns Ausbaustile welche eher für die schnelle Trinkreife gemacht sind und die jugendlichen, blumig-fruchtigen Aromen des Weißweines begünstigen. So z.B. der Ausbau im Stahltank. Diese Weißweine trinkt ihr bestenfalls in den ersten drei Jahren ab der Abfüllung.

Aber auch hier gibt es große Weine, welche oft auch auf der Maische vergoren wurden und so mehr schützende Tannine besitzen. Die meistens auch eine Zeit im Holzfass gereift sind und so schon einem konservierenden und langsamen Oxidationsprozess unterzogen wurden.
Lagerungsfähige Weißweine könnt ihr auch 5 bis 10 Jahre aufbewahren.
Das ist allerdings eine Geschmackssache, denn oft nimmt Weißwein mit zunehmendem Alter einen Ton an welcher nach altem Kellergerümpel riecht. Die Fans alter Weißweine werden jetzt laut aufschreien, aber wie schon gesagt, Geschmackssache.

Wann ist der Wein trinkreif?

Wie schon erwähnt, viele Weine gehen schon trinkreif in den Verkauf. Ca. 5 % der Weine weltweit werden zur Lagerung verkauft. Wann ihr welchen Jahrgang aus welchem Land trinken könnt oder ihm besser noch etwas Zeit lassen sollt, erfahrt ihr auf Trinktabellen. Das Magazin Vinum hat wie ich finde intuitive und anschauliche Tabelle.

Probieren geht über Studieren. Wenn ihr vor habt einen Wein zu lagern, dann kauft besser ein paar Flaschen mehr und probiert die Tropfen immer mal wieder. So werdet ihr die Unterschiede sehr deutlich herausschmecken. Wichtig, die Weine richtig lagern!

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Säuren im Wein

Säuren im Wein

Servus ihr Korknasen, Ja wie oft hört man, dass die Menschen die Säure im Wein nicht vertragen wird. Die einen schieben es auf den Rotwein, die anderen auf den Weißwein. Wieder andere geben einer unschuldigen Rebsorte die Schuld.
Ganz klar ist, zu viel Säure tut keinem gut. Zu viel Wein also auch nicht. Wenn ihr schon fleißig am Renni schlucken seid, sei Euch geraten dem Wein abzuschwören und auf eine basische Ernährung umzusteigen. In diesem Artikel geht es kurzum um die unterschiedlichen Säuren im Wein.

Wozu braucht der Wein die Säure?

Im Wein sind viele Säuren zu finden. Apfelsäure, Weinsäure, Milchsäure Bernsteinsäure, Zitronensäure, flüchtige Säure usw. Säure ist per se auch nicht schlecht. Denn die Säure übernimmt sowohl für die Frucht im Weinberg als auch für den fertigen Wein wichtige Aufgaben:

Ihr seht, die Säure ist nicht nur der Bumann, sondern wichtiges Helferlein hin zu einem hochwertigen und leckeren Wein.

Weinsäure, Apfelsäure und Milchsäure

Die drei wichtigsten Säuren sind die Weinsäure, Apfelsäure und Milchsäure. Die Weinsäure gilt als die reifere ausgewogenere Säure. Sie füllt den Mund gleichmäßiger aus und gibt sich nicht so punktuell aggressiv wie die Apfelsäure. Die Weinsäure spürt ihr vor allem im hinteren Mundbereich. Bei reifen Trauben ist sie in höherer Konzentration zu finden als die Apfelsäure und deshalb auch wichtiges Parameter wenn man eine Aussage über den Reifegrad der zu Wein verarbeiteten Trauben treffen will.
Wenn ihr „Grinsen“ müsst und sich die Säure im hinteren Bereich des Mundes absetzt, könnt ihr mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit von einer reifen Weinsäure sprechen.

Die Apfelsäure ist wie schon erwähnt etwas forscher und punktierender im Mund. Weniger lang anhaltend und ausfüllend. Sie ist der klassische Parameter für Weine aus kühleren Regionen der Welt. Denn die Rebe atmet diese Art der Säure in warmen Nächten aus. Gerade bei sensorischen Prüfungen und Blindverkostungen ist also die Säure ein gutes Indiz dem Wein im Glas auf die Schliche zu kommen. Ihr spürt die Apfelsäure eher im vorderen Zungenbreich.

Die Milchsäure entsteht im Wein während der so genannten „zweiten Gärung“, dem biologischen Säureabbau. Bei Weißweinen wird dies besonders deutlich beim Chardonnay, aber auch bei Weinen der Bugunderrebsorten. Ebene Weinen, welche eine weiche, cremige Textur ertragen. die in ihren Sekundäraromen an Joghurt, Butter oder Sahne erinnern. Hier werden Milchsäurebakterien hinzugefügt oder durch Rückstände im Fass/Tank mit dem Wein in Verbindung gebracht.
Um zu schmecken ob sich eine hohe Konzentration an Milchsäure im Wein befindet presst nach dem Schlucken die Zunge gegen den oberen Gaumen. Manchmal entsteht ein schleimiges Gefühl wie nach dem Verzehr von Milchprodukten.

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Wie lagert man Wein richtig?

Wie lagert man Wein richtig?


Servus ihr Korknasen. Eine der häufigsten Fragen eines jeden angehenden Weinsammlers, Genießers, Trinkers. Wie lagere ich die Tropfen die noch eine Zeit lang in der Flasche reifen sollen und wie schütze ich diese vor negativen Einflüssen. Gut dass ihr uns habt, WEINBERGKINDER® klären auf.

Wein liegend oder stehend lagern?

Die große Frage steht wie so oft am Anfang. Und die Experten streiten sich. Was in jedem Fall nicht notwendig ist, ist ein teurer Weinschrank. Weinschränke sind auch nicht für die dauerhafte Lagerung vorgesehen, sondern für die optimale Temperierung kurz vor dem Genuss der Flasche. Für die Hausbar oder den Gastronomen also durchaus eine Anschaffung wert. Aber nicht um ihn in den Keller zu stellen. Zu teuer, zu schade und zu viel Erschütterung beim Öffnen und Schließen.

Ich persönlich lagere meine Korkweine liegend. Nur so kann ich meinen Teil dazu beitragen, dass der Korken nicht trocken wird. Ein trockener Korken wird porös. Ein poröser Korken wirkt Luft durchlässig und was unkontrollierte Luftzufuhr mit einem Wein macht habt ihr alle schonmal erlebt als ihr dachtet „ach da steht noch einer rum. Der geht bestimmt noch.“. Nein, der geht nicht mehr. Lektion eins in der Weinlagerung gelernt.

Nun verzichten viele Winzer auf Naturkorken und gehen über zu Schraubverschluss. Diese Weine müsste ich nicht zwingend liegend lagern, mache ich aber einfach schon aus Platz-und Ordnungsgründen.

Licht, Temperatur und Geruch

Weine sollten unbedingt an einem kühlen Ort mit einer Durchschnittstemperatur von 10° C – 12 °C gelagert werden. Das kann der heimische Keller sein, oder zur Not auch im Schlafzimmer unter eurem Bett. Die gelagerten Weine sollten außerdem vor Lichteinfällen geschützt werden. Deshalb empfehle ich auch gerade Kunden die ihre Weine in Supermärkten und Weinhandlungen kaufen darauf zu achten, dass sie eine Flasche aus den hinteren Regalreihen nehmen und nicht die erste Flasche welche womöglich 24 Stunden lang im Flutlicht steht.

Eine solch starke Lichteinwirkung erhöht u.a. die Temperatur des Weines, welche ihn schneller reifen lassen. Das zerstört also die Qualität des Weines und seine Haltbarkeit. 
Mir selbst ist es leider einmal passiert, dass ich eine Kiste Rosé in der Garage vergessen habe. Zwei Tage später, mitten im Hochsommer, mit einer Durchschnittstemperatur von gut 22 °C hat in der Flasche eine zweite Gärung stattgefunden und ein leicht kohlensäurehaltiger Rosé entstand. Das ist ärgerlich um die Kosten, schade um den guten Wein.

Achtet bei der Lagerung ebenfalls darauf, dass der Raum keine starken Gerüche abgibt. Das ist oft bei alten Gewölbekellern der Fall. Stylisch hin oder her. Moder-oder Schimmelgeruch können über den Korken in den Wein übergehen und jeglichen Genuss des Tropfens auslöschen.
 So sind also nicht immer zwangsläufig die schönen alten Kellerräume der richtige Lagerort für eure Schmuckstücke.

Welche Weine können gelagert werden?

Grundsätzlich können die meisten Weine von höherer Qualität gelagert werden. Wichtig für die Lagerfähigkeit sind hohe Konzentrationen an Alkohol, Säure, Zucker oder Gerbstoffe. Die Mischung machts. Edelsüße Weine welche im Alkoholgehalt nicht allzu niedrig sind können problemlos bis zu 20 Jahre reifen.
Ebenso hochwertige Lagenrieslinge können durch ihre natürliche Säurestruktur lange gelagert werden. Rotweine mit einem hohen Alkoholgehalt, Gerbstoffen und einem Fass Ausbau können ebenfalls bis hin zu Jahrzehnten trinkbar.

Probieren geht über studieren. Wenn ihr Weine lagern möchtet, kauft euch davon mehrere Flaschen. Damit sind mehr als 10 Flaschen gemeint und probiert wie sich diese im Laufe der Zeit entwickeln.

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