Roséweinherstellung

#Drinkpink - Alles zur Roséwein

Servus ihr Korknasen. #Drinkpink ist in aller Munde. Und ist absoluter Trend. Also Rosé trinken. Ganz klar zum Frühling passt ein kühles Glas besonders gut. Aber wisst ihr eigentlich wie Rosé hergestellt wird und was die Unterschiede zu Weißherbst, Rotling und Schillerwein eigentlich sind? Nö?! Dann aufgepasst.

Roséweinherstellung

Roséweine sind sehr hellfarbige Weine aus blauen oder roten Trauben, die wie Weißwein
hergestellt, also im Regelfall reduktiv im Stahltank, werden. Also eine Mostgärung (alkoholische Gärung des Saftes ohne Haut, Fruchtfleisch und Kerne) und nicht wie bei der klassischen Rotweinbereitung mit einer Maischegärung.

Die Beeren dürfen dabei nicht oder, soll eine größere Menge Farbe und Tannin freigegeben werden, nur wenige Stunden auf der Maische liegen.
Je nach Intensität des Kontaktes mit den Beerenhäuten ist der Roséwein unterschiedlich
stark gefärbt, das Farbspektrum reicht von lachsfarben bis zu kirschrot.
Es gibt verschiedene Methoden, einen Roséwein herzustellen:

  • – Die blauen Trauben werden unzerkleinert gekeltert, abgepresst und dann wie
    Weißwein ohne Schalen vergoren. Dies liefert Weißherbste bzw. sehr helle Roséweine.
  •  
  • – Die blauen Trauben werden erst nach zwei bis drei Tagen auf der Maische abgepresst,
    was Roséweine mit deutlich roter Farbe ergibt.
  •  
  • – Saftabzug bei der Rotweinbereitung:
    Aus dem Tank für Rotwein werden nach 12–48 Stunden ca. 10–15 % des
    Mostes ohne Pressung abgezogen, also nur der Saft welcher von sich aus herausfließt und anschließend als als Roséweine vinifiziert.
  • Diese Methode hat den Nebeneffekt, dass der verbleibende
    Rotwein aufgrund des dann größeren Anteils an Schalen und Kernen sowie eines verstärkten Pressdrucks höhere Konzentration an Gerbstoffen
    enthält. Ich gehe persönlich davon aus, dass diese Methode sehr selten für die Roséweinbereitung genutzt wird sondern eher für die Vinifikation oder den Verschnitt sehr hochwertiger Rotweine.
  •  

Weißherbst und Blanc de Noir

Ein Roséwein kann in der Regel ein Verschnitt, also eine Cuvee aus verschiedenen Rebsorten sein. Wichtig ist die Kennzeichnung nach den gesetzlichen Verschnittregelungen.

Der vor allem in württembergischen bekannte Weißherbst darf nur aus einer Rebsorte und nur aus der selben Lage stammen. Den schlechten altbackenen Ruf welcher der Weißherbst hat ist also vollkommen ungerechtfertigt. Ich würde sogar soweit gehen und frech behaupten er habe einen hochwertigeren und charakteristischeren Kern weil er eben nur aus einer Rebsorte gekeltert werden darf.

Der ebenfalls sehr bekannte Blanc de noir ist keine eigene Weinart und unterliegt daher sehr wenigen gesetzlichen Vorschriften. Sollte er jedoch nicht vollkommen „blanc“ also „weiß“ sein, muss er zusätzlich die Bezeichnung Rosé oder Weißherbst auf dem Etikett tragen. Wie wird der blanc de noir nun „Blanc“? Nun, wir springen nochmal einen Absatz nach oben und stellen fest, dass es unverzichtbar ist, dass der Most keinerlei bzw. Nur minimal Kontakt zur Beerenhaut bekommt. Es ist also der reine helle Saft aus dunklen Trauben.
Schlussendlich ist der Begriff blanc de noir ein Marketingbegriff. Verkauft sich edler, hat aber wenige gesetzliche Regeln zu erfüllen.

Schiller und Rotling- eine eigene Geschichte

Der Schillerwein und oder Rotling sind keine Roséweine im klassischen Sinne des Begriffes sondern sind ein Verschnitt aus roten und weißen Rebsorten welche gepresst und im Anschluss wie Weißwein vindiziert werden.

 

Nun könnt ihr etwas informierter in die #drinkpink Saison starten. Cheers!

Anregungen, Fragen oder Probleme? Schreibt uns was in die Kommentarfunktion

Weißweinerzeugung

Weißweinerzeugung

Servus ihr Korknasen. Gerade bei Schulungen im Gastgewerbe oder Verkauf fehlen schon die Grundlagen um später auch den passenden Wein für den Kunden zu finden. Wie wird eigentlich Weißwein hergestellt? Und worin besteht der Unterschied zur Rotweinbereitung.
Wir liefern hier im Blog einen kurzen Überblick ohne euch komplett zu überfordern. Zu einem anderen Zeitpunkt mehr zu den einzelnen Details.


Um ernsthaft Weine verkosten zu können, müssen die einzelnen Schritte der Vinifikation verstanden werden. Denn jeder Schritt hat Einfluss auf den Geschmack, den Geruch, die Farbe und die Lagerfähigkeit des Weines.

Wie wird Weißwein hergestellt?

Zunächst einmal müssen die Trauben möglichst reif geerntet werden. Ob dies maschinell oder per Hand geschieht hängt mit vielen Faktoren ab und kann nicht pauschal als gut oder schlecht bezeichnet werden. Wichtig ist, die Trauben ( Beeren mit Stil ) schnell und heil zur Weiterverarbeitung zu bringen. Die Beeren platzen gerne auf und reagieren auf den Kontakt mit Sauerstoff und anderen chemischen Stoffen sehr schnell.

1. Entrappen

Im nächsten Schritt werden die Trauben, je nach Wunsch des Winzers entrappt. Das Ablösen der Beeren von den Stilen wird auch als Rebeln bezeichnet. Dieser Schritt ist sowohl bei der Weißwein-als auch bei der Rotweinherstellung gleich. Ob entrappt wird entscheidet der Winzer. In den Stilen der Beeren stecken weitere Gerbstoffe, weshalb die Trauben bei der Weißweinbereitung wesentlich häufiger und intensiver entrappt werden als bei der Rotweinherstellung.

2. Maischen

Das Maischen bezeichnet das im nächsten Schritt erfolgende zerquetschen der Beeren. Der Saft, die Beerenhaut und Kerne stehen nun eine kurze Zeit „auf der Maische“. Anders als bei der Rotweingewinnung, ist hier nach kurzer Zeit Schluss. 
Im Zuge der Fermentierung, entweder mit Reinzuchthefe oder durch die eigenen und natürlichen Hefen wird durch die Gärung der Zucker im Most zu Alkohol. Das konkrete Gärverfahren und die Ruhezeit der Maische, hängt vom gewünschten Ergebnisab und variiert.

3. Pressen

Je nachdem ob man nun ganze Trauben, entrappte Trauben oder sogar gemaischte vergorenen Beeren presst, erhält man unterschiedlichen Saft (Most). Jede Moststufe kann und wird generell getrennt verarbeitet und liefert deshalb Weine unterschiedlicher Qualität. Die verschiedenen Stufen sind:

  • Seihmost (Dies ist der ganze Saft der ohne Pressen aufgefangen wurde – ganz ohne mechanische Belastung.)

  • Pressmost (ohne quetschen und ohne entrappen mit wenig Druck gepresst)

  • Scheitermost ( Beerenhaut und Kerne werden mitgepresst. Dieser Most ist zuckerarm und hat viele Gerbstoffe)

4. Gärung

Bei der Fermentierung, oder auch Gärung genannt werden die organischen Stoffe im Traubensaft in Säure, Gase und Alkohol umgewandelt. Der Zucker im Traubensaft, welcher aus Glucose und Fructose besteht wird durch Hefebakterien in Alkohol umgewandelt. Diese Bakterien vermehren sich und erzeugen als Nebenprodukt Alkohol. Ist der enthaltene Zucker vollständig in Alkohol umgewandelt, sterben die Hefebakterien ab und die Weintrauben sind zu einem trockenen Weißwein geworden. Je nach gewünschten Süßegrad des Weins wird dieser Prozess durch den Winzer beeinflusst und gestoppt. Süße Weine enthalten daher weniger Alkohol als Trockene.

5. Klärung, Filtrierung und Verkauf

Wenn der Gärprozess abgeschlossen ist, wird der Wein zumeist in große Edelstahltanks abgefüllt damit er sich setzen und stabilisieren kann. Dabei entsteht Weinstein, welcher sich am Boden des Tanks absetzt. Dieser wird selbstverständlich vom Wein getrennt und kommt nicht in die Flasche.
Der verbleibende abgezogene Wein wird nun filtriert.

Der Wein kann nun abgefüllt und direkt verkauft werden. Oder er wird noch eine Weile gelagert. Ggf.
Qualitätsweine können 5 bis 10 Jahre gelagert werden. In dieser Zeit entwickelt sich der Wein und bildet weitere ausgeprägte Aromen. Die meisten Qualitätsweine sind allerdings für einen Verzehr innerhalb von 2 bis 4 Jahren ausgelegt.

Anregungen, Fragen oder Probleme? Schreibt uns was in die Kommentarfunktion