Sémillon

Eine weitere edle alte Rebsorte aus den französischen Anbaugebieten. Bei uns in Deutschland sehr selten im Mainstream zu finden. Aber unter Kennern und in der „neuen Weinwelt“ ist bekannt, hieraus entstehen edle Weine.

Charakteristik

Junge und trocken ausgebaute Sémillons erfrischen mit Noten von Zitrone/Limette und grüner Apfel. Reifere Weine haben mehr Noten von Toast und Honig.
Weil aber der Sémillon besonders dünne Beerenhaut hat, ist er anfällig für die Edelfäule, welche im Spätsommer/Herbst zu hohen Mostgewichten und einer hohen Zuckerkonzentration führt. Diese weltweit sehr bekannten edelsüßen Tropfen haben deutliche Aromen von Trockenfrüchten. Auch der Alkoholgehalt von Semillon kann mit unter sehr hoch ausfallen.

Diese Rebsorte wird außer, dass Sie besonders gut für edelsüße Weine geeignet ist auch gerne für Cuvée mit Sauvignon Blanc verwendet.

Unbedingt probieren?

Ein Klassiker sind die Verschnitte mit Sauvignon Blanc im Bordeaux, aber auch reinsortig in Australien und Kalifornien.

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Lemberger

Der Lemberger. Ein vom schlechten Image ganz zu Unrecht verfolgter Wein. Sicherlich viele Jahre wurde er im Württembergischen zu billigen, nichtssagenden Weinen ausgebaut. Masse statt Klasse. Genossenschaftsweine anstelle von individuellem Winzerhandwerk. Aber, der Lemberger, oder Blaufränkisch, wie ich auch genannt wird, kann was. Kann viel. Kann geil.

Charakteristik

Der Lemberger kommt, richtig ausgebaut, mit tiefroter oder eher rotschwarzer Farbe daher. Säure und Gerbstoff sind stark präsent und das Aroma erinnert an Kirsche, Pflaume und etwas Pfeffer. So eignet er sich in der reifen Form hervorragend zu Schmorgerichten & zu gegrilltem rotem Fleisch.
Früh geerntet ist der Lemberger eher fruchtig und leicht und auch als leichter Rotwein für späte Sommerabende geeignet.

Unbedingt probieren?

Natürlich aus Württemberg ein VDP Wein. Hier darf der Lemberger nur Blaufränkisch heißen bis zur Klassifizierung der Lagen Weine. Danach ist Schluss, denn der Lemberger ist eine traditionelle Rebsorte für dieses Anbaugebiet.
Empfehlenswert sind die Österreichischen Blaufränkisch aus dem Burgendland. Kräftiger Rotwein aus wärmeren Lagen wird selbst die schärfsten Kritiker begeistern.

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Merlot

Ihr Korknasen. Das ist der Einsteigerrotwein. Eine der beliebtesten Rebsorten weltweit und trotzdem in seinem Ursprungsland Frankreich so selten bzw. In so geringer Anzahl reinsortig zu finden. Oftmals als Verschnitt mit den beiden Cabernet. Er ist in gewisser Weise der Wingman der Rebsorten.

Charakteristik

Der Merlot ist samtig weich, hat wenig Säure, wenig Tannin und im Aroma erinnert er an Heidelbeere, Himbeere, leichte Minze und Vanille. Wegen seiner weichen uns ausgleichenden Struktur wird er vor allem im Medoc so gerne für Cuvée genutzt. Besonders gerne mit Cabernet Sauvignon oder in Pomerol mit Cabernet Franc. Pomerol erkennt man am erdigen, trüffeligen
Geschmack, während die Weine in Saint-Emilion eher fruchtbetont sind. Wenn
diese Weine reifen, bekommen sie eine typische Rauchnote.

Unbedingt probieren?

Probiert den Merlot im Verschnitt mit Cabernet Sauvignon z.B. Phelan Segur. Aber auch einen reinsortigen aus den USA.

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Nebbiolo

Servus ihr Korknasen. Heute geht es um eine Rebsorte, die ebenso wie der Syrah und Cabernet Sauvignon zu den Edelrebsorten gehört. Der Nebbiolo. Die größte Fläche findet ihr im Piemont in Norditalien. Woher der Name kommt, daran scheiden sich die Geister. Manche glauben daran, dass der Nebel welcher zur Lesezeit durch die Hügel zieht des Überbringer ist. Manche beziehen sich auf eine feine milchige Schicht welche die Beeren zur Reife umschmiegt. Fakt ist, für wahre Weinfreunde ist er ein Genuss mit vielen feinen Unterschieden in den Anbaugebieten.

Herkunft des Nebbiolo

Der Nebbiolo stammt aus dem Norden Italiens, genauer gesagt aus dem Piemont. Die hier im Norden befindlichen Berge halten kühle Nordwinde und zu viel Niederschlag von den Weinbergen fern. Das Klima ist gemäßigt kontinental mit kalten Wintern und eher kühlen Sommern. Die daraus resultierende lange Vegetations- und Reifephase begünstigt eine voll ausgereifte Traube mit guter Säurestruktur. Die prestigeträchtigsten Gemeinden für Nebbiolo sind Barolo und Barbaresco. Da Barbaresco in Höhenmetern gerechnet etwas tiefer liegt, ist es hier auch wärmer und in den Tälern sammelt sich ein feucht warmes Klima was zu einer beschleunigten Reife füht und dadurch den Charakter des Weines maßgeblich mitbestimmt.

Charakteristik

Der Nebbiolo ist eine Rotweinsorte mit weniger Farbetiefe, dafür umso kräftigere Tannin- und Säurestruktur. Typisch reife Nebbiolo zeigen Aromen von Sauerkirsche, Rosen und Veilchen im Einklang mit Trüffel, Nelke, Zimt, Wacholder und Bitterschokolade. Nebbiolo sind zumeist schwere Weine und für die nicht so routinierten Weintrinker auch manchmal anstrengend. Das ist der perfekte Wein für tiefe Gespräche, für die Begleitung von Wild und Schmorgerichten. Reich an Alkohol, fett im Gaumen, intensiv und fordernd.

Barolo und Barbaresco- Wo ist der Unterschied?

Ich habe mich lange damit geplagt herauszufinden worin der wirklich signifikante Unterschied zwischen Nebbiolo aus Barolo und Nebbiolo aus Barbaresco besteht. Wenn man viele Weine probiert hat mag der oder die Kenner/in den feinen Unterschied blind erschmecken. Dafür braucht es aber viel Übung und wirklich feine sensorische Fühler. Grundsätzlich kann man sagen, Barolo ist der kernigere, kantigere Tannine und spürbarere Säure sorgen dafür, dass er mehr Lagerpotential hat, und auch braucht um seine volle Eleganz zu entfalten. Der Barbaresco kann im Durchschnitt als etwas weicher und früher zugänglich bezeichnet werden. Wie aber im Weinbau so üblich ist der Boden ein wesentlicher Faktor für die schlussendliche Aromenvielfalt und auch Säureeindrücke im Wein.
Vor allem in den DOCGs, den geschützten kleinen Gemarkungen, kann es Überschneidungen der Bodenarten geben. So gibt es Böden mit mehr Sand oder mehr Mergelanteil in jeweils beiden DOCGs. Was widerum dazu führt, dass ein Barolo mal einem Barbaresco mehr ähnelt als einem anderen Barolo.

Unbedingt probieren?

Diese Rebsorte wird selten als Verschnitt angeboten, trotzdem noch mal ganz klar: Natürlich die reinen Nebbiolo aus Barolo und Barbaresco testen! Probieren geht über studieren. Wer sich mit Säure und Tannin noch etwas schwer tut sollte auf die Suche nach einem Roero DOCG gehen. Das ist ebenfalls ein Nebbiolo, allerdings von leichteren sandigen Böden und damit weicher im Mundgefühl.

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Syrah

Eine weitere Edelrebsorte, der Syrah. Groß gefeiert für die noch größeren Weine welche aus ihm entstehen. Er ist biologisch nah verwandt mit dem Pinot Noir (Spätburgunder) und deshalb so manch einem, vor allem wenn er aus kühleren Regionen kommt, zu sehr Säure verspielt. Aber lasst uns sehen, liebe Korknasen.

Charakteristik

Erinnert ihr euch an den Mythos, dass ein Glas Rotwein am Tag gesund und vor allem das Herz immer frisch und munter halten soll? Diese besondere Eigenschaft und Ehre wird dem Syrah zugeteilt. Wissen nur viele nicht. Ihm wurde ein hoher Gehalt an Resveratrol nachgewiesen. Das schützt vor Herzgefäßerkrankungen.
Der edelsten Vertreter kommen von der nördlichen Rhone, viele hochwertige Châteauneuf-du-Pape zeigen euch was der Syrah alles kann. Aber auch in Übersee findet man so einige gute Flaschen. Gerade aus Australien, welche den meisten Zuwachs an Syrah Rebflächen in den letzten Jahren zu verzeichnen hat. Also warum nicht mal zu einer guten Flasche von etwas weiters weg greifen?
ist tiefdunkel in der Farbe, fast schwarz, und zeichnet sich durch unvergleichliche Aromen von Johannisbeeren und dunklen Waldfrüchten aus, oft gepaart mit sehr intensiven Düften nach Unterholz, Leder und Tabak. Wird er nicht ganz reif geerntet, entweder auf Grund von industrieller Ernte oder weil die Wetterbedingungen einfach nicht ganz gestimmt haben kann er ähnlich wie der Cabernet Sauvignon gründe Geschmacks-und Duftnoten bekommen. Überreif geerntet verliert er seine markante Säurestruktur.

Der Syrah wird sehr gerne für Cuveé genutzt. Den Verschnitten mit anderen Rebsorten wie Cabernet Sauvignon oder Grenache gibt er einen feinen Touch.

Unbedingt probieren?

Ganz klar ein Syrah von der nördlichen Rhone, aber auch einen Australischen und Südafrikanischen um einfach die deutlichen Unterschiede der klimatischen Bedingungen zu schmecken.

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Cabernet Sauvignon

Hallo ihr Korknasen. Wäre diese Rebsorte ein Travel Blogger, hätte sie garantiert die meisten Blogeinträge und Follower.
Der Cabernet Sauvignon oder wie ihn seine Verehrer liebevoll nennen, der „Cab“.

Charakteristik

Der Cabernet Sauvignon kommt aus dem Bordeaux und gehört zu den 7 Edelrebsorten. Entstanden ist er auf natürlich Weise aus dem Cabernet Franc und dem Sauvignon Blanc entstanden. Es gibt fast kein Weinanbaugebiet in dem nicht ein paar Parzellen dieser Rebsorte stehen. Auch das zeugt von seiner Beliebtheit. Obwohl er verhältnismäßig anfällig für Krankheiten ist.
Alle Weinfans von körperreichen, alkoholhaltigen, Gerbstoff intensiven Weinen erfreuen sich an ihm.
Wenn er zu früh geerntet wird bekommt er oftmals diese sehr eindeutige Note von grüner Paprika. Diese ist dem „Cab“ ziemlich eindeutig zuzuordnen.
Reif und aus wärmeren Regionen geerntet, und das ist mittelspät bis spät, verliert er seine Säure und harschen Tannine und wirkt eher geschmeidig.
Schwarze und rote Johannisbeere, Vanille durch die getoasteten Fässer, Kaffee und bittere Schokolade sind Aromen die ihn prägen.

Unbedingt probieren?

Wer den Cabernet Sauvignon liebt wird um Übersee Weine nicht herum kommen. Beste Qualitäten bekommt man aus Süd Afrika und dem kalifornischen Napa Valley schon ab 30,00 €. Und die machen richtig Spaß. Cheers!

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Spätburgunder

Alle unter euch Korknasen welche sich ernsthaft mit Wein beschäftigen wollen werden um diese Rebsorte nicht herum kommen. Der Spätburgunder, Pinot Noir oder kurz für die Kenner „Pinot“. Ein Edelgewächs an welcher sich wahres Können zeigt.

Charakteristik

Der Spätburgunder erwartet viel von seiner Umgebung und seinen Winzern. Er mag es eher kühl, reagiert sehr empfindlich auf Hitzestress und ist wegen seiner dünnen Beerenhaut empfindlich gegen Fäulnis. Man muss sich also ständig um ihn kümmern, damit man ja nicht von verlassen wird und dumm aus der Wäsche guckt.

Pinot Noir ist kein typischer Rotwein und so werden sich die Freunde stark alkoholhaltiger Weine mit diesem zunächst einmal schwer tun. Prägnant ist seine Säurestruktur. Das Aroma von Brombeere, Muskatnuss oder Zedernholz. Gerbstoff ist von Natur aus nicht seine Welt. Aber trotzdem findet man auch von Spätburgundern sehr volle Weine. Wenn der Winzer durch Zugabe von Rappen und Ausbau im Holzfass etwas „wumms“ mitgibt. Nichts desto trotz, der Pinot Noir bringt die edelsten, zumindest aber die teuersten Weine der Welt hervor. Im Burgund ist er Zuhause und dort verlangen die Weingüter schillernde Preise für ihre Kultweine. Die Klassifizierung im Burgund ist für Anfänger undurchsichtig.

In der Champagne stellt Pinot Noir die verbreitetste Rebsorte dar. Aber auch in Deutschland werden sehr viele Stillweine und Sekte aus diesem gekeltert. Probiert euch deshalb hier erst einmal durch

Unbedingt probieren?

Probiert euch zunächst durch Baden und das Elsass, vielleicht noch einen aus Österreich und Südafrika bevor ihr weiter ins Burgund zieht.

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Silvaner

Echte Korknasen munkeln schon lange. Lasst den Silvaner den nächsten Trendwein sein. Völlig unterschätzt und stark Terroir bezogen kann er sich sehen lassen.

Charakteristik

Der Silvaner ist stark abhängig von Boden und Klima. Jedoch, mit dem richtigen Händchen im Weinberg und im Keller lässt dieser Wein keine Wünsche offen und kann große Qualität beweisen.
Sein Aroma erinnert an Stachelbeere, etwas ganz leichte Würze, erdig und etwas frisches Heu.
Mit seiner ganz dezenten Säure ist er den meisten nur als Begleiter zu Spargel bekannt. Aber der Silvaner kann das ganze Jahr gut mit Speisen harmonieren. Trocken ausgebaut passt er fantastisch zu Käseplatten, leicht fruchtsüß glänzt er zu asiatischen Gerichten.

Unbedingt probieren?

Ganz klassisch Silvaner aus Franken und aus Rheinhessen.

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Sauvignon Blanc

Ein weiterer Trendwein ihr Korknasen. Der Sauvignon Blanc. In Deutschland spielt er zwar eine untergeordnete Rolle, weltweit ist er aber einer der beliebtesten Rebsorten. Der Sauvignon Blanc. Mit Sicherheit ein Wein mit Trinkfluss Tendenz und leichtem Trendpotential im Mainstream.

Charakteristik

Großer Wiedererkennungswert im Glas. Selbst für weniger erfahrene Weintrinker. Frische, sehr deutliche Säure gepaart mit tropischen Fruchtaromen. Seine Eltern sind der Traminer und der Chenin Blanc, was ganz deutlich in Würze und Kräuternoten zu erkennen ist. Er passt wirklich zu vielen Gerichten aber ganz fantastisch auf Fisch und Meeresfrüchte. Der Sauvignon Blanc ist also das beste Mittel gegen Urlaubsfieber.

Unbedingt probieren?

Ganz klar probiert werden sollte ein Sauvignon Blanc aus dem Bordeaux, von der Loire aber auch eine Flasche aus der neuen Welt, wie z.B. aus Neuseeland. Ein besonderer Tip zum Ende der Probe, ein „Fumé“ von Oliver Zeter.

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Weißburgunder

Servus ihr Korknasen. Ist das der neue Trendwein? Definitiv mein Lieblingswein. Manche werden den Kopf schütteln, aber ja, als eigentlicher Rotweintrinker mag ich selten die spritzige Säure in so manchen Weißweinen. Da kommt mir die Eleganz des Weißburgunders zu Gute. Er ist leicht, er ist fein, er wirkt filigran und er verzeiht meiner Ansicht nach keine Fehler.

Charakteristik

Die Ansprüche des Weißburgunders an seine Lage sind sehr hoch. Eine Diva ähnlich wie der Spätburgunder. Er bevorzugt warme, tiefgründige und kräftige Böden.
Sein Aroma ist fein, unaufdringlich und so harmonisch von Birne, Quitte und Aprikose geprägt. Dank der feinen Säure passt er zu sehr vielen Gerichten und schmeckt wirklich einer einem breiten Publikum. Es macht ihn daher zu einem perfekten Bankettwein.

Unbedingt probieren?

Probiert auch hier einen Weißburgunder aus Baden, denn er liebt das wärmere Klima dort.
Zum Vergleich vielleicht noch eine Flasche aus Rheinhessen.

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